Quitte – Cydonia oblonga
Veröffentlicht am am in MonatspflanzeBotanischer Name | Cydonia oblonga |
Pflanzenfamilie | Rosengewächse |
Volksnamen | Köttenbaum, Schmeckbirne, Quittich, Kretischer Apfel, Baumwollapfel |
Beschreibung | Die als Wildform strauchartig wachsende Quitte ist ein kleiner Baum mit nur etwa 3 bis 4 Metern Höhe. Von Mai bis Juni entfalten sich die großen, weißen bis zartrosa und kelchartig nach oben gewölbten Blüten. Die 300 bis 500 g schweren Früchte sind je nach Sorte birnen- oder apfelförmig und haben als sicheres Erkennungszeichen einen wolligen Belag, der sich leicht abreiben lässt. Darunter kommt die mit einer Wachsschicht überzogene Schale hervor, die beim Reiben einen lieblich-frischen Duft verströmt |
Vorkommen | Wächst in Gärten, auf vielen Bodenarten, bevorzugt windgeschützte Orte mit Sonne |
Verwendete Pflanzenteile | Früchte, Blätter und Samen |
Inhaltsstoffe | Gerbstoffe, Schleimstoffe, Fruchtsäure, Pektin, Vitamine, Mineralstoffe |
Geschmack | Starker, zusammenziehender, zitronenartiger Geschmack |
Anwendungstipps | Blütezeit: Mai, Juni Erntezeit: September, Oktober |
Heilkräfte der Quitte
Den Griechen war die Quitte bereits als Heilmittel bekannt. Der griechische Arzt Hippokrates empfahl schon damals Quittenzubereitungen gegen Durchfall und Fieber. Im alten Griechenland war die Quitte die heilige Frucht der Aphrodite (Venus) und galt als Symbol für Glück, Liebe, Fruchtbarkeit und ein langes Leben. Selbst in der tibetanischen Heilkunde ist die Quitte anzutreffen. Hier spielen Farbe, Duft und Aroma eine wichtige Rolle. Hildegard von Bingen sagte:
„Der Quittenbaum ist schlau. Gekocht ist seine Frucht dem Kranken und auch Gesunden bekömmlich. Sie unterdrückt die Gicht und wenn der Mensch Geschwüre oder etwas Übelriechendes in sich hat, so koche und brate er die Frucht und esse sie oft und lege sie auf die Geschwüre und er wird geheilt werden.“
Bei Halsschmerzen und Husten kann man die getrockneten Samenkerne der Quitte lutschen. Diese geben dabei Schleimstoffe ab, die lindernd wirken. Vor nicht allzu langer Zeit wurde den Müttern empfohlen, regelmässig Quitten zu essen, um kluge Kinder zu gebären.
Es ist unerklärlich, weshalb die Quitte in Vergessenheit geraten ist. Es ist sehr empfehlenswert, diese durchaus attraktive Frucht auch heute wieder vermehrt in den Speiseplan aufzunehmen. Mit einer kleinen Prise Kreativität lassen sich mit diesem Lebensmittel wunderbare Gerichte kreieren.
Wie verwendet man die Quitte
Weil Quitten sehr viel Tannin (Gerbstoff) enthalten, kann man sie nicht roh konsumieren. Beim Kochen verschwinden diese Gerbstoffe allerdings. Ebenfalls ist es nicht empfehlenswert, Quitten zu trocknen, da sie nur gekocht geniessbar sind. Am besten bereitet man mit der Quitte Mus, Marmeladen, Chutneys oder Suppen zu. Die Quittensamen sollten nur ganz verwendet werden. Der Samen enthält Blausäure, welche aber nur austritt, wenn man den Samen öffnet.
Spätsommerzauber
Rezept für 4-5 Einmachgläser a 200 ml
Zutaten
300 g Quitten
300 g Kürbis
200 g Apfel
2 Knoblauchzehen
250 ml Rotweinessig
400 g Rohrzucker
1/2 Zitrone
2 TL Ingwerpulver
1 TL Zimt, Curry, Paprika, Salz und Pfeffer aus der Mühle
Zubereitung
– Die Quitten mit einem trockenen Tuch abreiben, waschen, schälen und in Stücke schneiden
– Den Kürbis und die Äpfel waschen, schälen und in Stücke schneiden
– Alle Zutaten in einem Topf bei kleiner Hitze kochen bis sie weich werden
– Mit den Gewürzen abschmecken
– Heiss in die vorbereiteten Gläser abfüllen
Tipp
Das Chutney passt zu Fleisch- und Gemüsegerichten und ist eine schmackhafte Ergänzung zum Raclette.
Kartoffel – Quitten – Rösti
Rezept für 4 Personen
Zutaten
400 g Quitten
400 g mehlige Kartoffeln
2,5 dl Halbrahm
Salz, Pfeffer, gemahlener Koriander
1 EL Butter
120 g Cashewkerne
200 g Tofu, in Stäbchen geschnitten
200 g Lauch, in feine Streifen geschnitten
Salz und Pfeffer aus der Mühle,
Sojasauce
1 EL Butter
Zubereitung
– Die Quitten mit einem trockenen Tuch abreiben, waschen und schälen
– Die Kartoffeln schälen
– Die Quitten und die Kartoffeln mit der Röstiraffel hobeln
– Den Halbrahm darunter mischen
– Würzen und in einer Bratpfanne die Butter erwärmen, Röstimischung dazugeben und eine knusprige Rösti braten
– Die Cashewkerne im Ofen bei starker Oberhitze goldbraun rösten
– Den Tofu und den Lauch in der Butter anschwitzen, mit Salz, Pfeffer und Sojasauce abschmecken
– Die Cashewkerne daruntermischen und über die fertige Rösti verteilen
En Guetä