Die Kraft des Anfangs – Knospen

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Gerade in der Winterzeit darf unsere Aufmerksamkeit auf die kleinen Dinge fallen. Bei den Pflanzen sind es die Knospen. Bei manchen unscheinbar bei anderen geradezu blickefangend überwintern sie an den spitzen der Pflanzen. Sie erzählen uns bereits vom Frühling. Denn aus Ihnen entfalten sich Blätter oder Blüten, sobald die Tage länger und wärmer werden.Holunder Knospe

Botanisches Grundwissen

Damit wir alle vom gleichen reden, soll hier die Definition aus der Botanik nicht fehlen. Eine Knospe kommt vor dem Spross und aus dem Spross entwickeln sich immer grösser werdend die Pflanze, die Blätter, Blüten oder auch neue Stängel und später ganze Äste.

Man unterscheidet Blattknospen, Blütenknospen und Tragknospen. Die Blattknospen werden zu einem Spross mit nur Blättern, die Blütenknospen entfalten sich zu Blüten und die Tragknospen werden zu einem Spross mit Blättern und Blüten(vgl. Ganz, Hutter 2015:13).

Die Winterknospen, welche wir jetzt schon meist an den Bäumen finden können, haben eine härtere Aussenschicht. Damit schützen Sie sich vor der kalten und rauen Witterung. Diese Knospen sind teilweise bereits im Sommer angelegt worden und können im Frühjahr mit viel Power die neuen Sprossen bilden.

Johanniskraut Blütenknospen

Altes Wissen neu entdeckt

In der aktuellen Pflanzenheilkunde erfahren die Knospen eine Wiederbelebung. Verschiedenste Quellen von niedergeschriebenen Texten erzählen von der Verwendung von Knospen als Heilmittel. Dieses Wissen geht einen Schritt weiter. Wir kombinieren es mit all den Erfahrungen der letzten Jahrhunderte. Daraus entstehen heute wertvolle Heilmittel und wir können diese gezielt bei Krankheiten einsetzten.

Dank dem spannenden Buch von Chrischta Ganz und Luis Hutter, Gemmotherapie, Knospen in der Naturheilkunde können Fachpersonen und Laien sich in das Thema einlesen und von der Heilkraft der Knospen profitieren.

Ich lade Sie ein zu einer ganz einfachen und altbewährten Methode. Das Essen von Knospen im Alltag. Gönnen Sie sich die Vitalstoffbomben aus der Natur anstatt der Multivitamintablette von der Apotheke.

Bergahorn Knospe

 

Knospen auf dem Teller

In der Wildkräuterküche werden die Knospen geschätzt und genossen. Vielleicht kennt jemand von Ihnen bereits die als falsche Kapern eingemachten Blütenknospen des Bärlauch oder des Löwenzahns. Aber auch Blattknospen von Bäumen sind ein interessantes Picknick auf einer Wintertour. Beispielsweise die Knospen der Tanne oder Fichte überraschen mit einem stark aromatischen Geschmack. Die Linde ist damit verglichen mit einem eher milden Aroma sanft. Weiter habe ich auch schon die Pappel probiert und die Birke, sowie die Lärche. Auch Hasselnuss, Ahorn, Himbeere und Brombeere konnte ich bei spazieren pflücken und ausprobieren. Jede Knospe hat einen charakteristischen Geschmack. Ein bisschen kann man die Kraft der Pflanze aus der Knospe heraus schmecken.

Auf dem Teller können wir alle Knospen verwenden. Informieren Sie sich zuerst, ob diese zum Verzehr empfohlen werden. Manche Knospen sind sehr wirkungsvoll und nur in geringen Mengen zum verzehr geeignet. Andere sind nicht zu empfehlen. So wird beispielsweise über die Rosskastanienknospe geschrieben, dass sie wegen ihrer stark verklebenden Eigenschaft nicht empfehlenswert ist (vgl. Ganz, Hutter. 2015:15) Es zeigt sich auch hier, dass man nur essen soll, was man sicher kennt. Auch erkennt. Essen Sie nur Knospen von Pflanzen, die sie sicher bestimmen können. Den auch hier gibt es gefährliche Verwechslungen. Beispielsweise bei den Nadelbäumen ist eine Verwechslung mit der Eibe unbedingt zu verhindern. Das alles kann man von Pflanzenkundigen Menschen lernen und macht ja auch noch Spass. Und dann können Sie mit sicherem Gefühl die Knospen essen.

Die Knospen sind voller Vitalstoffe und Lebenskraft der Pflanze. Es ist mir immer wieder eine Ehre von einem Baum ein so wertvolles Stück essen zu dürfen. Denken wir daran, dass aus einer Knospe alles bereit ist für neue Blätter und Triebe oder Blüten. Sammeln Sie diese wertvollen Pflanzenteile achtsam und geniessen sie diese mit ganzen Herzen.

 

Literaturverzeichniss

Ganz, Hutter (2015): Gemmo therapie. Knospen in der Naturheilkunde. AT Verlag Aarau und München