Löwenzahn – Taraxacum officinalis

Veröffentlicht am am in Monatspflanze
Botanischer Name Taraxacum officinalis
Pflanzenfamilie Korbblütler
Volksnamen Kuhblume, Märzenbusch, Maienblume, Schmalzblümlein, Pfaffendistel, Seicherwurzel, Bärenzahnkraut, Milchblume
Beschreibung Krautige Staude mit langer Pfahlwurzel. Blätter grundständig in einer Rosette angeordnet, unregelmässig gezähnt. Hohle Blütenstandstiele bis zu 60 cm hoch mit einer gelben Blüte. Nach dem Verwelken der Blüte bilden sich die Samen mit haarigen Flugschirmen (Pusteblume). Die ganze Pflanze enthält milchig-weissen, Saft
Vorkommen Bevorzugt stickstoffhaltige Böden. Meist auf Grünflächen und Fluren.
Verwendete Pflanzenteile Blatt, Wurzel, Blüte, Stängel, Knospe
Inhaltsstoffe Bitterstoffe, Mineralstoffe (bes. Kalium), Inulin, Schleimstoffe, Vitamin A, C, D, B2
Geschmack Krautig und etwas bitter, die Blüten honigartig
Anwendungstipps Erntezeit: April bis Juli die Blätter, Blüten und Wurzeln. Die Wurzeln von August bis September enthalten mehr Inulin.
Löwenzahn sollte nicht auf stark gedüngten Wiesen gesammelt werden.

 

Welcher Zahn ist immer stumpf?

Der Löwenzahn.
Bereits als Kind sind wir fasziniert von den leuchtend gelben Blüten. Hat nicht jedermann einst Wind gespielt und die reifen Samen vom Stängel gepustet? Oder die zerteilten Stängel ins Wasser eingelegt und zugesehen, wie sie sich zusammenrollen?
Und diese Faszination begleitet uns durch das ganze Leben.
Der Imker schätzt ihn, da er im Frühling eine wichtige Bienenpflanze ist. Der Bauer nimmt ihn gerne als Futterpflanze für seine Tiere. Der Kranke bereitet einen Tee aus dem Löwenzahn und dank den Franzosen kennen wir ihn als schmackhaftes Wildgemüse. Früher wurde seine Wurzel als Kaffeeersatz verwendet und heute betreibt man Forschungen, um ihn als Kautschuckersatz einsetzen zu können.

Frühlingswiese

Sammeltipps

Vom Löwenzahn kann man eigentlich alles sammeln. vom Blatt und der Wurzel sind sicher am meisten. Doch es lohnt sich auch aus den Blütenknospen, Blüten und den Stängeln etwas zu machen. Die Sammelzeit variiert dementsprechend. Wurzeln sind gut im Frühjahr oder Herbst zu ernten, wenn die Pflanze noch nicht geblüht hat oder wenn sie schon inklusive der Blätter alle Kraft in die Wurzeln zurück gezogen hat. Blätter sammle ich für sowohl für die Wildkräuterküche als auch für die medizinischen Anwendungen von März bis Mai. Die kleinen feinen Blätter sprechen mich immer wieder sehr an. Blütenknospen, Blüten und Stängel kann man zwischen April bis Mai in grossen Mengen sammeln. Für Pflanzentröpfli ernte ich auch gerne im Spähtfrühling eine ganze blühende Pflanze. Diese lege ich dann zerkleinert in ein Glas und lasse es ausziehen.

Grundsätzlich achte ich beim Löwenzahn darauf, ihn nicht von stark gedüngten Wiesen zu sammeln. Er lagert gerne Nitrat ein. Ein Stoff den wir Menschen nicht mehr adäquat ausscheiden können. Vorzugsweise wächst der Löwenzahn auf eben diesen nähstoffreichen Wiesen. Also gut hinschauen und am besten mal den Bauern fragen. Beispielsweise unter Obstbäumen oder an Waldrändern sollte weniger Güllä liegen.

Achtung Verwechslungsgefahr: Es ist nicht immer einfach die Blätter eindeutig zu bestimmen. Es gibt viele Pflanzen mit ähnlichen Blättern (Bsp. Wegwarte, Habichtskraut). Zum Glück sind diese alle nicht giftig. Aber eben fehlt es an der gewünschten Heilkraft. Also gut hinschauen und allenfalls die Blütezeit abwarten.

Heilkraft und Anwendungsmöglichkeiten

Da der Löwenzahn sowohl die Niere als auch die Leber anregt, gilt diese Pflanze als besonders wertvoll bei Entgiftungskuren. Schön, dass sie gleich im Frühling wächst, wenn wir Europäer traditionell unsere Entgiftungskur machen. Anwendungsmöglichkeiten sind da viele überliefert. Vom Tee aus Blatt und Wurzel bis hin zum Saft aus dem Stängel habe ich schon einiges gelesen. Bewährt hat sich bei mir jedoch die Anwendung als Frischpflanzensaft (selber machen oder kaufen bspw. von Schoenenberger). Auch die Anwendung als Tee (Blatt und Wurzel) und als Pflanzentröpfli (alkoholischer Auszug aus Blatt und Wurzel) wende ich gerne an.

Neben der ausleitenden Wirkung wird vom Löwenzahn auch eine leber-galleanregende, pankreasanregende und im allgemeinen verdauungsfördernde Wirkung beschrieben. Dazu kommt noch die hartreibende Wirkung, die wir bei einem Tee aus Blättern mehr haben.

Löwenzahnsalat

Für 4 Personen

Zutaten:
200-300 g Löwenzahnblätter
20 g Parmesan
2 EL Pinienkerne
1 EL Rosinen
1 EL Baumnüsse
2 EL Balsamico-Essig
4 EL Olivenöl
1 kleine Zehe Knoblauch
Salz und Pfeffer aus der Mühle
1 TL Senf

Zubereitung:
– Löwenzahnblätter gut waschen und mit einem Papier trocken tupfen
– Rosinen in wenig Wasser einweichen und abtropfen lasse
– Pinienkerne und Baumnüsse in einer beschichteten Pfanne ohne Zugabe von Fett kurz rösten
– Knoblauch fein reiben
– Salz, Pfeffer, Senf und Knoblauch in eine Schüssel geben
– Mit Balsamico Essig und Olivenöl zu einer Salatsauce verarbeiten
– Löwenzahnblätter in die Schüssel geben und gut mischen
– Salat auf dem Teller anrichten und mit den Pinienkernen, den Baumnüssen und den Rosinen bestreuen
– Parmesanspäne über den fertigen Salat geben
En Guetä

Löwenzahnblütensirup

Ergibt 1 Lt. Sirup

Zutaten:

25 g Löwenzahnblütenköpfe
1/2 Lt. Wasser
1 Zitrone
500 g Zucker

Zubereitung:
– Die Löwenzahnblütenköpfe gut ausschütteln und die gelben Blütenblätter vom Blütenkopf entfernen
– Die Schale der Zitrone mit den Blütenblättern des Löwenzahns mit 1/2 Lt. Wasser überdecken und aufkochen
– Auskühlen lassen und den Zitronensaft beifügen
– 24 Stunden an einem kühlen und dunklen Ort ziehen lassen
– Den Saft absieben. Die Blüten leicht ausdrücken
– Dem Saft den Zucker beifügen und alles zusammen nochmals aufkochen. Ca. 5 min köcheln lassen
– Heiss in Flaschen abfüllen
– Der Sirup ist ca. ein halbes Jahr bei kühler Lagerung haltbar

Tipp: Mit Wasser oder Sekt verdünnt ist der Löwenzahnsirup ein prickelndes, erfrischendes Getränk. Zum Süssen von Desserts eignet er sich ebenfalls ausgezeichnet.

Zum Wohl