Sommer

Veröffentlicht am am in Wissen

Es ist die Jahreszeit, wo die Badehose mit im Rucksack dabei ist. Denn einem erfrischenden Wasservergnügen bei heissen Temperaturen soll nichts im Weg stehen. Die Sonne lockt Blumen hervor. Und viele Kräuter reifen in ihrer ganzen Grösse und können gesammelt werden. Auch in den Bergen sind jetzt die Kräuterwiesen voll. Bei einer Wanderung findet man Schafgarbe, Meistwurz, Kümmel und viele verschiedene Lippenblütler, wie der Quendel und der Dost. Es ist eine reichhaltige Zeit und es lohnt sich jetzt zu ernten. Auch als Vorrat für die kalten Wintertage.

Im Sommer gibt es zwei aus der alten Tradition überlieferte Sammelzeiten für Kräuter. Die Zeit um den Johannistag (24. Juni) oder der Sommersonnenwende (21. Juni). Und an Maria Himmelfahrt (15. August) und den sogenannten „Frauendreissiger“ (30 Tage nach dem 15. August) sind nochmals so traditionelle Sammel-Tage. Schon seit langer Zeit werden hier Kräuter gesammelt mit der Vorstellung, dass sie jetzt die meiste Heilkraft besitzen. In manchen Kirchen gibt es die Kräuterweihe an Maria Himmelfahrt noch immer. Es werden Kräuterbüschel zusammengestellt und diese werden im Gottesdienst geweiht. Später werden die Kräuter aus diesen Büschel für das Wohlbefinden von Familie und Vieh verwendet.

 

Das Johanniskraut wird in der Zeit um den Johannistag herum in voller Blüte sein und es ist daher ganz natürlich der richtige Zeitpunkt ein Johannisöl anzusetzten. So verbinden sich alte Rituale mit natürlichem Rhythmus. Vielleicht lassen Sie sich auch dazu einladen ein Johannisöl selber zu machen. Dazu braucht man ein Schraubglas, Öl (Olivenöl oder Mandelöl) und die Blütenköpfchen vom Johanniskraut (Hypericum perforatum), die an einem sonnigen Tag gesammelt werden. Die Blütenköpfchen in das Schraubglas geben und mit dem Öl auffüllen bis alles zugedeckt ist. Dann an der Sonne stehen lassen bis es sich schön rot eingefärbt hat. Dann kann es abgeseiht werden und in dunkle Gläser abfüllen, anschreiben und an einem dunklen Ort lagern, bis man es braucht.

Kommen wir nochmals zurück zu den Blüten, die in dieser Jahreszeit überall zu finden sind. Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele davon essbar sind. Leicht zu erkennen sind Quendel, Dost, Wiesensalbei, Schafgarbe, Hundsorse. Sie wachsen auf unseren Wiesen und können bei einem Sonntagsspaziergang gesammelt werden. Aber auch Natternkopf, Hornklee, WickeKönigskerze, Nachtkerze, Mädesüss, Teufelkralle, Rotklee, Weidenröslein, Ehrenpreis können gegessen werden.

Aus dem Garten kann man die Blüten von Schnittlauch, Süssdolde, Rosmarin, Oregano, Thymian, Salbei, Lavendel Ringelblume, Gebirgsnelken, Rosen, Kapuzinerkresse, Stockrosen, Sonnenblumen für die Küche verwenden.

So schön, dass wir alle diese farbigen Blumen essen können und so unsere Küche ganz bunt verzieren können. Probieren Sie es aus und finden Sie ihre Blumen für in den Salat, in den Kräuterdip oder über das gekochte Gemüse.

Im Sommer kann man auch ganz schmackhaft Kräutersalzmischungen machen. Hier auf diesem Foto mische ich frisch geerntete Kräuter mit Salz und stelle ein grünes Kräutersalz her. Alle Zutaten in einen Mörser geben. Dann die Pflanzen mit dem Salz verreiben bis ich eine grüne leicht feuchte und noch etwas körnige Mischung entsteht. Diese Mischung auf einem Teller ausbreiten, die gröbsten Stängel von Hand entfernen und an einem schattigen Ort an den Luft trocknen lassen. Danach allenfalls nochmals in den Mörser, damit entstandene Klumpen wieder getrennt werden und fertig ist das Kräutersalz. In dunklen Gläsern aufbewahren und für die Würze in der Küche benutzen.