Winter

Veröffentlicht am am in Wissen

Unter einer luftig weissen Schneedecke schlafen die Kräfte der Natur. Nur wer die Decke hochhebt erkennt hier und dort ein Pflänzlein im grünen Kleid. Sie brauchen den winterlichen Schlaf nicht. Vielleicht geniessen sie die Ruhe und den kalten Wind und das Sonnenlicht, dass zwischen den blätterlosen Bäumen auf den Boden scheint. Vielleicht sind sie auch einfach robust und halten die rauen Bedingungen aus. Für einen Vorsprung im Frühjahr oder für die Gesundheit der Tiere und Menschen im Winter. Denn was unter der Schneedecke versteckt liegt oder am Bachufer die Wurzeln ins kalte Wasser streckt, hilft uns mit wertvollen Inhaltsstoffen (Bsp. Vitamin C, Senfölglygoside) durch die dunkle Jahreszeit.

 

Wir sind warm angezogen bei den jeztigen Spaziergängen. Eine Wollkappe schützt unsere Ohren vor dem kalten Wind. Wenn kein Schnee liegt, lacht uns so manches Wiesenkraut entgegen. Was wir an solchen Tagen vielleicht sammeln wären Brennessel, Löwenzahn, Storchenschnabel, Vogelmiere, Brunnenkresse oder Gänseblümchen (Beitrag zu Gänseblümchen lesen). Viele sind noch grün. Aber irgendwie sieht man das die Pflanze schläft. Deren kraftvolle Zeit kommt erst wieder. Und dann sieht auch das Grün ganz anders aus. So schauen wir uns die Pflanzen einfach an. Freuen uns sie zu erkennen.

 

Was mich im Winter immer wieder von neuem erfreut, sind die roten Beeren der Hagenbutte. Sie sind stabil und trotztem dem rauen Wetter des Herbstes und leuchten auch im tiefen Winter von Waldrand her. Es sieht schön aus, wenn ein solcher Strauch im klaren Blau des Winters steht. Und es ist auch ein Naschecken. Da kommt kein Fuchsbandwurm hin, beruhigt sich das Herz der Mütter. Und alle, auch die Kinder probieren von der erfrischend süss-säuerlichen Frucht. Aber Achtung, sagt das Lehrbuch. Es kann wegen den Widerhaken bei den Kernen zu Reizungen der Mund- und Rachenschleimhaut kommen. Man kann die Frucht auch ausdrücken, wenn sie reif vom Strauch geerntet wird. Oder man isst sie einfach so. Geht auch.

 

 

Was im Winter voller Kraft auf die ersten warmen Tage wartet sind die Knospen. Und mit Ihnen erlebt eine alte Heilmittelherstellung neuer Bekanntheit. Die Gemmotherapie. Auszüge der Knospen von Bäumen und Sträuchern unterstützen den Menschen bei verschiedensten schweren und alltäglichen Leiden. Die Präparate können selber hergestellt werden oder gekauft in der Drogerie. Manche Knospen sind essbar und können auch direkt vom Strauch gegessen werden. Lesen sie dazu auch mehr in meinem Artikel über Knsopen.

 

 

Nach dem Spaziergang ist ein heisser Tee doch eine schöne Idee. So erfreuen wir uns an den getrockneten Kräutern. Sie stehen in Gläsern aufbewahrt im Küchenschrank. Nach einer kalten Wanderung erwärmt ein frisch zubereiteter Tee unsere Finger und das Herz. Dafür eignen sich beispielsweise Lindenblüte, Holunder, Fenchel, Anis, Ingwer oder auch Zimtblüten wunderbar. Sie aktivieren unsere Körperwärme, weshalb sie auch bei Erkältungen eingesetzt werden. Eine Teemischung für den Winter könnte beispielsweise so aussehen.
Lindenblüte, Holunder, Fenchel und Malvenblüten zu gleichen Teilen mischen und in einer Tasse mit heissem Wasser übergiessen.
Oder ein Früchtetee mit getrockneten Hagenbutten, getrockneten Orangenschalen, Zimtblüten, Safran (nur wenig!). Mit etwas Quittensirup gesüsst schmeckt es mir persönlich am besten.