Fenchel – Foeniculum vulgare

Veröffentlicht am am in Monatspflanze

 

Der Fenchel wurde aufgrund seiner beeindruckenden Heilwirkungen vom Mittelmeerraum zu uns in die Alpenregion gebracht und wird bis heute in vielen Gärten angebaut. Er ist schön zum ansehen und bringt mit seiner sanften und fröhlichen Ausstrahlung etwas besonderen in die Gartengestaltung. Auch bevorzugen wunderschöne Schmetterlinge auf dem Fenchel die Raupen abzusetzen, weshalb wir manchmal das Glück haben auch deren Flug beobachten zu können. Aber zurück zur Heilwirkung dieser Pflanze, der ich gerne ein paar Zeilen widme.

Botanischer Name Foeniculum vulgare ssp. Vulgare
Pflanzenfamilie Doldenblüter – Apiaceae
Beschreibung Mehrjährige Staude mit stark gefiederten Blättern, gelben Blüten und einer eiförmigen Frucht
Vorkommen Auf einem warmen und trockenen Boden wächst der Fenchel in unseren Gärten. Wild ist er im Mittelmeerraum anzutreffen.
Verwendete Pflanzenteile Samen
Darreichungsformen Foeniculi fructus, Foeniculi äthereolum
Inhaltsstoffe Ätherische Öle, fette Öle, Flavonoide, Cumarine
Geschmack Aromatisch, süss, etwas scharf
Humorale Qualität Warm 3°, trocken 1°

Sammeltipps

Im Sommer werden die Früchte des Fenchels reif und können geerntet werden. Diese während ca. 2 Wochen an einem luftigen Ort trocknen lassen und dann lichtgeschützt verpacken. Sie können als Gewürz oder Heilkraut verwendet werden. Wer etwas spezielles für eine Teemischung sammeln möchte, kann auch mal die Blüten abernten und trocknen. Sie sind sanfter im Geschmack und ergeben einen feinen Tee. Für Heilzwecke sollten jedoch die Samen verwendet werden, da von diesen die Wirkungsweise bekannt ist.

Heilwirkungen

Der Fenchel mit seiner verdauungsfördernden Wirkung kann bei Beschwerden, wie Blähungen, Völlegefühl, Magen-Darm-Krämpfe als Tee getrunken werden. Auch während der Schwangerschaft kann der Tee bei Sodbrennen oder anderen Verdauungsbeschwerden nützlich sein. Nach der Geburt aufgrund seiner milchbildenden Wirkung trinkt manche stillende Mutter diesen Tee. Allenfalls in Kombination mit anderen Kräutern. Aufgrund seiner wärmenden und auswurfsfördernde Wirkung kann der Fenchel bei Erkältungskrankheiten in einer Teemischung eine schöne Ergänzung sein.

Auch aus dem ätherischen Öl lässt sich einfach ein gutes Hausmittel herstellen. Ein paar Tropfen in einem fetten Öl (bsp. Mandelöl) aufgelöst haben wir ein wohltuendes und entspannendes Massageöl für den Bauch. Wer unter Bauchkrämpfen, die in Kombination mit Kälteempfinden auftreten leidet kann sich das einreiben. Am besten nach der Selbstmassage noch eine warme Bettflasche auflegen, das verbessert die Aufnahme der Wirkstoffe. Gute Erfolge konnte man bei Inhalationen während Erkältungskrankheiten beobachten. Darum kann es auch bei Husten oder Entzündungen von Hals- und Rachenraum empfohlen werden.

Verwendung

Wie bereits beschrieben, ist der Tee eine gängige und aus meiner Sicht empfehlenswerte Zubereitung. Es gibt auch Tinkturen, Urtinkturen und Spagyrische Essenzen. Pflanzentropfen können auch selbst hergestellt werden. Das ätherische Öl kann gekauft werden und zu dem beschriebenen Massageöl alleine oder als Mischung verarbeitet werden. Sehen Sie dazu das untenstehende Rezept.

Beachten Sie bei der Verwendung von Fenchel in der Schwangerschaft und Stillzeit die Empfehlungen Ihrer Hebamme oder Ärztin.

Massageöl für den Bauch

Zutaten

10 ml Mandelöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl
4 Tpf Fenchel ätherisches Öl (bsp. Fenchel süss von Farfalla)
Glasflasche

Zubereitung

  • Das Öl in die Glasflasche füllen und die 4 Tpf des ätherischen Öls vom Fenchel dazu geben
  • Die Flasche verschliessen und gut schütteln
  • Danach kann das Öl verwendet werden

Wenn Sie nur im Akutfall von dem Öl gebrauchen, können Sie sich das Öl jeweils frisch ca. 1 EL davon anmischen (1Tpf äÖ) und gleich verwenden.

Personen mit einer empfindlichen Haut, Babys und Kinder bis 16 Jahre sollten eine geringere Dosierung des ätherischen Öls nehmen und diese vorher an einer empfindlichen Hautstelle testen, bevor es grossflächig angewendet wird.

 

Quellen und Literaturverzeichnis

Fleischhauer, Steffen Guido. Guthmann, Jürgen- Spiegelberger, Roland (2014): Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen. AT Verlag, Aarau und München.

Lauber, Konrad u.a. (2012): Flora Helvetica. Haupt Berne, Germany.

Vonarburg, Bruno (1988): Natürlich gesund mit Heilpflanzen. AT Verlag, Aarau Schweiz.

Madejsky, Margret (2008): Lexikon der Frauenkräuter. Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen. Mit über 180 Heilkräuterrezepten. AT Verlag, Baden und München.

Kalbermatten, Roger (2008): Wesen und Signaturen der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau, Schweiz.

Fischer-Rizzi, Susanne ( 2005): Medizin der Erde. Heilanwendung, Rezepte und Mythen unserer Heilpflanzen. AT Verlag, Baden und München