Gesundheit

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Es dreht sich gerade vieles um das Thema Gesundheit. Doch was ist das eigentlich, Gesundheit? Wie bin ich, wenn ich gesund bin?

Den Begriff Gesundheit zu definieren ist schwierig. Man kann beispielsweise sagen, dass man gesund ist, wenn man nicht krank ist. Also keine Krankheit vom Arzt festgestellt wurde. Oder man fühlt sich gesund, wenn man keine Beschwerden oder Einschränkungen hat. Dann wäre ich gesund, wenn ich im gewohnten Masse leistungsfähig bin und mich wohl fühle. Oder muss ich sogar glücklich sein, um sagen zu können, dass ich gesund bin?

Auf Wikipedia wird Gesundheit aus dem Wortstamm der germanischen Sprache abgeleitet. Demnach soll es aus den Wörtern sunto „rege, rüstig, gesund“ abgeleitet sein (1). Im Duden wird es als Zustand oder bestimmtes Maß körperlichen, psychischen oder geistigen Wohlbefindens und Nichtbeeinträchtigung durch Krankheit beschrieben (2). Auf meiner Suchmaschine finde ich 15’700’000 Ergebnisse, sogar ein Hotel erscheint auf der ersten Seite.

In Gesprächen und Artikeln lese ich den Begriff Gesundheit als etwas Erstrebenswertes heraus. Ich frage mich aber, ob es überhaupt realistisch ist, über längere Zeit gesund zu sein. Es ist doch normal, dass wir nach einem langen Abend mit Freunden am nächsten Tag müde sind, also nicht voll leistungsfähig. Oder dass auf eine ungewohnten körperlichen Anstrengung Muskelkater folgt, also feststellbare Schmerzen in der Muskulatur. Dazu könnte ich jetzt noch etwas heftigere Beispiele aufzählen, die mancher von uns kennt. Bauchweh, Mensbeschwerden, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, ect. Häufig können wir unsere Beschwerden mit einem vorangegangenem Ereignis in Verbindung bringen. Ich frage mich, wie oft es eine ganz normale Reaktion des Körpers ist.

Wir Menschen sind jeden Tag einer Vielzahl von Reizen ausgesetzt. Licht, Geräusche, Essen, Luft und vieles mehr wird von unserem Körper wahrgenommen und verarbeitet. Das ist gut so, sonst würden wir ja beispielsweise verhungern. Ein Ernährungswissenschaftler hat mal gesagt, dass jedes Mal wenn wir essen in unserem Körper ähnliche Funktionen ablaufen, wie wenn ein Krankheitserreger in unseren Körper gelangt. Der Unterschied bestehe darin, dass im Prozess der Verdauung gewisse Stoffe aufgenommen werden. Ein entscheidender kleiner Unterschied. Ich habe daraus hergeleitet, dass es für unseren Körper normal ist, sich mit äusseren Einflüssen auseinanderzusetzen. Er ist dafür gemacht. Egal ob es sich um Nahrung oder Bakterien handelt. Das Wiederherstellen von Gesundheit ist eine ganz normale, alltägliche Funktion unseres Körpers. Toll eingerichtet, finde ich.

In der Medizin konnten wir einige dieser Selbstheilungsmechanismen unseres Körpers nachweisen. Beispielsweise das Fieber oder die Entzündung. Ja, das sind Heilungsprozesse unseres Körpers. Wir verstehen das eher als Krankheit. Aber das ist eine Definitionsfrage. Denn durch die Entzündung kann der Körper fremde Stoffe separieren und ausscheiden. Also einfach gesagt, er heilt sie aus.

Darauf folgt die Frage, wo denn Krankheit anfängt. Ein ebenso schwieriger Begriff. Der Wechsel zwischen gesund und krank, scheint mir fliessend. Mir kommt das Bild einer Waage in den Sinn. Auf der einen Seite ist die Gesundheit, auf der anderen die Krankheiten. Ein kranker Mensch ist nicht ausschliesslich krank. Wenn jemand an einer körperlichen Einschränkung leidet, kann seine Psyche voll intakt sein und eine Ressource darstellen. Es liegen in beiden Waagschalen .

Mit diesem Bild könnte man Gesundheit als den Zustand beschreiben, in welchem beide Schalen ausgeglichen gefüllt sind. Wäre nachvollziehbar. Wird das jedoch dem heutigen Verständnis von Gesundheit gerecht? Vielleicht wäre es das realistischere Ziel. Ein Gleichgewicht zwischen Gesundheit und Krankheit. Diesen Zustand erlaube ich mir als Wohlbefinden zu beschreiben. Vielleicht brauchen wir für ein gutes und fröhliches Leben einfach nur einen harmonischen Ausgleich von gesund und krank.

Nach meinen Recherchen erkenne ich, dass die Definition von Gesundheit ungeklärt bleiben wird. Es ist mir nicht möglich, eine zufriedenstellende Antwort zu definieren. Ich erkenne aber den Wert der Frage selber. Es hat mich inspiriert, mich mit meinem Bezug zum Gesundsein und Kranksein auseinanderzusetzen. Ich habe mich gefragt, warum ich gesund sein will. Ich habe entdeckt, dass ich Angst vor Krankheit und Schmerz habe, obschon ich in meiner Vergangenheit viel von meinen Erkrankungen gelernt habe. Auch hinterfragte ich meine täglichen gesundheitsfördernden Massnahmen und überprüfte mein Vertrauen in meinen Körper und dessen Selbstheilungsfunktionen.

Abschliessend zu diesem Thema habe ich einen kleinen Fragenkatalog für jeden zusammengestellt. Wer sich intensiver mit diesen Fragen auseinandersetzen will, sollte die Antworten in ein Notizbuch schreiben. Dabei fokussieren wir unsere Gedanken einfacher und bleiben so beim Thema.

Wann fühlen Sie sich gesund?
Können Sie Gesundheit erarbeiten oder kaufen?
Was hat Gesundheit für einen Stellenwert in Ihrem Leben?
Was tun Sie für Ihre Gesundheit?
Vertrauen Sie Ihrem Körper, dass er Sie gesund hält?

Quellen

https://www.duden.de/rechtschreibung/Gesundheit. 23.7.20 (1)

https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit. 23 7.30 (2)

https://www.gesundheitsfoerderung-uri.ch/ueber-uns/was-ist-gesundheit/. 23.7.20